Im besten Fall findet der Personalchef Informationen, die den bestmöglichen Eindruck hinterlassen.

Immer häufiger kommt es heute vor, dass Personalchefs eingegangene Bewerbungen im Internet „gegenchecken“, die Namen der Bewerber googeln oder auch ihre Profile in sozialen Medien beobachten und durchleuchten. Schließlich ist ein ungefilterter Blick auf einen Bewerber in der heutigen Zeit nirgendwo sonst so einfach möglich wie im Netz. Denn auch die Verantwortlichen im Bereich Personal werden immer jünger oder sind bereits mit den digitalen Medien aufgewachsen. So wird nicht nur Führungskräften, sondern auch Berufseinsteigern oder eben Schülern und Schülerinnen, die einen Ausbildungsplatz suchen, nachgeschaut, was das Internet an Informationen über den Bewerber bereithält.

Dabei sind die Personalverantwortlichen nicht wirklich auf der Suche nach dem Foto von der letzten ausgefallenen Party, sondern wollen in der Regel einfach nur sehen, wie authentisch der Bewerber ist und ob sich der Eindruck aus der Bewerbung mit dem Bild im Internet deckt. Es empfiehlt sich also, bevor man seine Bewerbung abschickt, zu prüfen, ob im Netz peinliche Fotos kursieren und diese falls nötig dann zu entfernen.

Als Bewerber sollte man dennoch nicht komplett unsichtbar im Netz sein. Im besten Fall findet der Personaler Informationen, die den bestmöglichen Eindruck hinterlassen. Es ist also durchaus hilfreich, wenn der Bewerber auch versucht, beim googelnden Personalverantwortlichen mit gezielten Likes oder Kommentaren positiv aufzufallen.

Facebook ist beliebteste Recherchequelle

Nach wie vor zählt das weltweite Social Media Netzwerk Facebook zu den beliebtesten Recherchequellen bei den Personalchefs. Völlig egal, ob das eigene Profil genutzt wird, um viel zu posten und mit Freunden zu kommunizieren oder um sich nur über Veranstaltungen zu informieren. Generell sollte immer geprüft werden, was von einem selbst öffentlich und für andere sichtbar ist. Um das zu garantieren klickt man auf seiner Profilseite im Titelbild die drei Punkte hinter „Aktivitätenprotokoll“ an. Hier lässt sich sehen, wie das eigene öffentliche Profil aus der Sicht von anderen Usern aussieht.

Wer ganz sicher gehen will, setzt sich einfach noch zusätzlich an den Rechner des Nachbarn oder Bekannten, mit dem man nicht auf Facebook befreundet ist, und sucht nach seinem Namen. Je nachdem, was der Check zutage fördert, kann man die Privatsphäre-Einstellungen dann passend ändern. Da die Einstellungen bei Facebook sehr detailliert sind, hat man unter anderem auch die Möglichkeit, Freunde in Listen zusammenfassen und jede Liste unterschiedliche Posts sehen zu lassen. Das ist zwar aufwendig, wer hier aber lieber zweimal als einmal klickt, geht dafür auf Nummer sicher.

Wer also bei Facebook eine ziemlich große Clique von Partymachern zu seinen Freunden zählt, sollte diese Freundesliste besser auf „privat“ stellen. Ebenso sollte überprüft werden, ob die eigenen Likes im Profil sichtbar sind und bleiben sollen. Für denjenigen, der sich in der Reisebranche bewerben möchte, empfiehlt es sich also durchaus ein paar gute Reiseseiten zu liken und eventuell sogar einen Insidertipp aus seinem letzten Urlaub zu posten. Generell sollten dagegen Seiten, die einem potenziellen Arbeitgeber möglicherweise unangenehm auffallen könnten, nicht geliked werden.
Grundsätzlich ist es empfehlenswert, in den sozialen Medien ein öffentliches Profil anzulegen, das man auch bei einem potenziellen Arbeitgeber vorzeigen kann und dazu ein zweites privates Profil. So kann man beispielsweise bei Facebook ein Profil unter seinem „Klarnamen“ anlegen und sich dort einen Tick seriöser präsentieren. Bei Instagram oder Snapchat dagegen unter einem Nickname, unter dem man auch mal schräge Sachen posten kann.

Ein wenig Vorsicht sollte man allerdings auch da walten lassen. Denn man ist nie davor gefeit, dass andere User Screenshots verschicken oder einen Insta-Post auf Facebook verlinken und mit dem echten Namen versehen. Auch da muss man sich in der Bewerbungsphase fragen, was passiert, wenn ein Personalchef dann doch auf den persönlichen Instagram-Account stößt.
Um dies zu verhindern, kann der Account gegebenenfalls auch mal für drei Monate aus dem Netz genommen werden oder in den privaten Modus gesetzt werden.

 

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